7. Februar 2021 - Aktuelles aus Trogir

Im letzten Bericht haben wir bereits erwähnt, dass im Frühjahr 2021 in Trogir die Bürgermeisterwahl ansteht. Die politische Landschaft in Trogir ist etwas undurchsichtig: Viele Parteien sind sich über die eigenen Parteiprogramme und Ausrichtungen uneinig, wodurch sie – mindestens bis jetzt – keine große Gefahr für den Amtsinhaber Ante Bilić darstellen.

Nehmen wir zum Beispiel den größten Rivalen der SDP in Trogir, die konservative HDZ, unter die Lupe:
Deren vormaliger Bürgermeisterkandidat Ivica Baturina verlor 2017 knapp die Wahl gegen den jetzigen Bürgermeister Bilić. Nach den verlorenen Wahlen kam es zu Kämpfen innerhalb der HDZ. Kurzfristig übernahm der junge Sandro Hrabar den Vorsitz und löste den früheren Trogirer Bürgermeister Ante Stipčić ab. Hrabar konnte die Partei jedoch nicht einen, so dass er und weitere fünf Mitglieder im Februar 2018 zurücktraten.
Im November 2020 wurde dann ein neuer Vorsitzender der HDZ Trogir gewählt. Sein Name ist Siniša Stojan, 1976 in Trogir geboren und als Schiffsmaschinenbauingenieur in der Trogirer Werft tätig. Stojan muss jetzt beweisen, dass er seine Partei einen und gemeinsam mit den Parteifreunden den richtigen Bürgermeisterkandidaten finden kann, der sich mit der jetzigen Trogirer SDP in den Wahlkampf stürzen kann.

Schon bei seinem ersten Interview war Stojan im Wahlkampfmodus und warf dem jetzigen Trogirer Rathaus die nicht beendeten Infrastrukturprojekte, wie zum Beispiel bei den Abwassersystemen, und mangelnde Bemühungen um das Schaffen neuer Arbeitsplätze für die Bewohner der Stadt vor.

Städte wie Trogir, die eine sehenswürdige Altstadt haben, in denen die Lebensbedingungen zuweilen aber etwas variieren, müssen sich gut überlegen, wo sie neue Sozialsiedlungen für die eigenen Bewohner anlegen können. Der Ort Plano in der Nähe des Flugplatzes hat sich die letzten Jahre nicht nur als gut gelegenes Industriegebiet erwiesen, sondern – nach den letzten Grundstückskäufen durch das Trogirer Rathaus – auch als guter Ort für soziales Bauen und die Entstehung von neuem Wohngebiet für junge Familien, die sich ab Februar für den Erwerb eines Eigenheims bewerben können.
Bürgermeister Bilić äußerte sich sehr zufrieden über den Kauf dieser Grundstücke: „Wir sind sehr zufrieden mit dem Ort Plano. Durch die vielen Investitionen in Infrastruktur, neue Bürgersteige, Kindergärten und Spielplätze haben wir dieses ehemals eher unscheinbare Dorf in einen richtigen Wohnort verwandelt.“ 

Die Pandemiezeit ist bekanntermaßen auch eine Streitzeit. Sehr viele unterschiedliche Meinungen und Handlungen sind täglich in der Öffentlichkeit präsent. Dass es wissenschaftlich längst bewiesen ist, dass Abstand von anderen Menschen sehr wichtig ist, lässt viele Menschen kalt. So auch die Besitzerin einer Cafébar in Trogir.
Eigenen Angaben nach war sie nicht nur verzweifelt, sondern auch wütend darüber, dass sie ihr Geschäft zu machen musste. Deswegen öffnete sie allen Verboten zum Trotz ihre Türen für Gäste. Innerhalb einer Stunde stand die Polizei vor der Tür und die Besitzerin musste ihre sechs Gäste verabschieden und den Laden schließen.

Eine ziemlich unvernünftige Tat der Besitzerin mag man denken, aber für sie und ihre Cafébar war es eine gigantische PR-Aktion.
Alle Zeitungen und Internetforen haben über diesen Fall berichtet… Na dann…

Branka Schöder