6. November 2020 - Aktuelles aus Trogir

Covid-19 hat natürlich auch vor Kroatien keinen Halt gemacht. So ist die Lage in diesem Herbst genauso ernst wie in den anderen europäischen Ländern. Zurzeit gibt es in Kroatien keinen kompletten Lockdown, aber viele Teile des öffentlichen Lebens sind stark heruntergefahren.

Im Oktober unterschrieb der Trogirer Bürgermeister Bilić einen Vertrag, mit dem sich Trogir als zweite kroatische Stadt nach Dubrovnik dazu verpflichtet, Plastikmüll in Zukunft zu vermeiden und zu vermindern. Die Initiative „Plastic Smart City“ stammt vom Worldwide Fund for Nature (WWF), deren Ziel es ist, weltweit sowohl die Städte (auch finanziell) für dieses Vorhaben zu motivieren als auch die Bürger für diese Problematik zu sensibilisieren. Gerade die Städte, die am Meer gelegen sind, müssen aufpassen, dass ihr wichtigstes Gut nicht zur Mülldeponie verkommt. Laut Bürgermeister Bilić wurden seit Anfang des Jahres schon einige Umstellungen von Plastik auf Glas, Karton und Holz vorgenommen. Außerdem wurden neue Grünflächen und Sondermüllstationen in der Stadt geschaffen. Nichtsdestotrotz muss die Bevölkerung konstant aufgeklärt und das Umweltbewusstsein gestärkt werden. Dies versucht das Rathaus durch regelmäßige Infoabende und Veranstaltungen zu erreichen. 

Das Trogirer Polizeirevier und dessen Leiter Marko Doljanin stellten im Oktober einen Bericht mit Statistiken über Sicherheit und Straftaten in Trogir in den letzten zehn Monaten vor. „Wir sind generell zufrieden mit der Sicherheit in Trogir. Häufig haben wir es mit Beschädigungen von Eigentum zu tun, welche für die Sicherheitslage in der Stadt vergleichsweise irrelevant sind.  Zuweilen werden wir wegen Ruhestörungen in den späten Abendstunden gerufen. Für uns ist es extrem wichtig, wie sicher sich die Bevölkerung im Umgang mit der Polizei fühlt und wie groß das subjektive Vertrauen in die Polizei ist“, so Doljanin. Bürgermeister Bilić äußerte seine Zufriedenheit mit der Polizeiarbeit. Den einzigen Vorschlag, den er vorbrachte, war, illegale nächtliche Auto- und Motorradrennen vermehrt unter die Lupe zu nehmen.

Da Trogir zahlreiche Veranstaltungsstätten im Freien hat und das Wetter weiterhin mitspielt, lassen sich Konzerte und andere musikalische Darbietungen in Trogir noch vergleichsweise gut planen und realisieren. Dies kommt auch dem Café „Galion“ zugute, welches sich in der Altstadt befindet und solche künstlerischen Abende im eigenen Hof schon seit 1975 organisiert. Diese Veranstaltungen sind in der jetzigen Zeit nicht nur für die Künstler und den Caféinhaber essenziell, sondern scheinbar auch für die Trogirer Bevölkerung selbst, dem großen Andrang auf dem Vorplatz des Cafés nach zu urteilen. Stand jetzt plant die Stadt Trogir auch noch immer, den Weihnachtsmarkt stattfinden zu lassen: Alles wird organisiert und notfalls kurzfristig abgesagt. Diese Form der Planung kennen wir dieses Jahr nur zu gut…

Branka Schröder