1. August 2018 - Aktuelles aus Trogir
Sowohl in Trogir als auch in ganz Kroatien wird der Juli 2018 in die Geschichtsbücher eingehen. Kroatien ist Vizeweltmeister im Fußball! Im Anschluss an die Rückkehr nach Kroatien wurde nicht nur in Zagreb ausgiebig gefeiert, sondern auch in den Heimatstädten der Nationalspieler. Sehr beeindruckend waren auch die Bilder aus Split: nicht nur die Riva war mit tausenden Menschen komplett gefüllt, sondern auch das Hafenbecken, welches voller Schiffe inklusive Hupen und bengalischer Feuer war. Nach den mehrere Tage andauernden rauschenden Feierlichkeiten, verabschiedeten sich die Spieler in den wohlverdienten Urlaub. Es war jedoch witzig zu beobachten, wie sehr sämtliche Spieler aneinander hingen. Dies war beispielsweise an einem Video zu erkennen, das der Verteidiger Dejan Lovren (in München aufgewachsen) auf seiner Instagram-Seite gepostet hat. Dieses Video zeigt wie Lovren im Meer taucht und sich beim Auftauchen ein Fernglas vor die Augen hält und ruft: „Šime, wo bist du?“ Bei Šime handelt es sich um den Verteidiger Šime Vrsaljko, mit dem Lovren bei der Weltmeisterschaft auf der rechten Seite zusammenspielte.
Ein weiterer Grund zu feiern, war die langersehnte Eröffnung der Čiovo-Brücke. Sämtliche kroatischen Politiker waren für die Eröffnung der 547m langen Brücke anwesend, so auch Premierminister Andrej Plenković. Musikalisch waren die Feierlichkeiten von der Klapa Trogir untermalt worden und den kirchlichen Segen spendeten Geistliche der Trogirer Kirche. Sehr stolz war berechtigterweise auch der Trogirer Bügermeister Ante Bilić, der die letzte und nicht unbedingt einfache Bauphase durchgesetzt hatte. Viele Trogirer waren zu den Feierlichkeiten gekommen – kein Wunder, nachdem viele von ihnen fast 50 Jahre auf diesen Tag gewartet hatten.
Generell war Trogir im Juli sehr lebendig, was nicht nur an der Anzahl der Menschen in der Stadt lag, sondern auch an dem vielfältigen Kulturprogramm, welches so groß ist, dass man jeden Tag gleich mehrer Veranstaltungen besuchen kann. So gab es jeden Abend viele tolle Kunstausstellungen und Musikkonzerte.
A propos Musik: eine traurige Nachricht gab es im kroatischen Juli dann doch. Der kroatische Sänger Oliver Dragojević, der in Korčula geboren wurde und in Split lebte, ist nach schwerer Krankheit gestorben. Viele Kroaten sind sich einig, dass niemand die Gefühle, Nöte und Freuden des kroatischen Volkes so schön besingen konnte wie Dragojević – und dies sowohl mit als auch ohne dalmatischen Dialekt. Ruhe in Frieden, Oliver. Deine Lieder haben wir für immer und ewig. Und spätestens wenn wir demnächst am Strand sitzen und eine Möwe vorbeifliegen sehen, werden wir an dich denken: Moj galebe....
Branka Schröder