24. September 2017 - Aktuelles aus Trogir
Der launische Wähler ist ein allgemeines Phänomen, mit dem sich fast alle Politiker herumschlagen müssen, egal, wie ihre Kompetenz auch ist. Das gilt auch für den kürzlich gewählten Bürgermeister Ante Bilić. Für viele Bürgerinnen und Bürger setzt er viele Angelegenheiten nicht rasch genug um. Nichtsdestotrotz verkündete er in der letzten Stadtratssitzung: sofortige Senkung der Kindergartengebühren, die Auslegung eines Kunstrasens auf dem Fußballfeld in der Nähe der Burg Kamelengo in Kooperation mit dem kroatischen Fußballverband, die Fertigstellung des Kindergartens im Stadtteil Balancanbe und den Beginn des Baus der Zubringerstraße für die Anlegestelle der Fähren in Soline. Trotz all den gut gelungenen Projekten, die Bilić auf den Weg gebracht hat und bringen wird, wird wahrscheinlich der Erfolg oder Misserfolg seiner gesamten Amtszeit daran gemessen werden, ob die Brücke nach Čiovo fertiggestellt wird. Wir erinnern daran, dass gerade ein Baustopp besteht, da ein Teil der ausführenden Firmen Pleite gegangen ist. Die Wichtigkeit dieser neuen Brücke erkannten auch dieses Jahr mal wieder sowohl die Einheimischen als auch die Touristen, weil man beispielsweise für eine zehn Kilometer lange Strecke (Insel Čiovo – Flughafen Split) mit dem Auto in der Regel 2,5 Stunden gebraucht hat aufgrund hohem Verkehrsaufkommens.
Trogir ist eine der wenigen kroatischen Städte, die heutzutage keine öffentliche Trinkquelle hat. Eine Bürgerinitiative hat deshalb angefangen, Unterschriften zu sammeln, um das Rathaus auf diese Tatsache aufmerksam zu machen. Die Initiative betont, dass es sich bei der Herstellung eines Brunnens um die Rückkehr der Trogirer zu urbanen Traditionen handelt, da es früher viele solcher Wasserstellen gab. Außerdem ist es für die Initiatoren ein Zeichen für Humanität und Solidarität im öffentlichen Raum.
Dieses Jahr im September wurde zum zweiten Mal Toni Barada, der ehemalige Vorsitzende des Partnerschaftsvereines Trogir – Vaterstetten, zum Vorsitzenden der kroatischen Rentnerpartei Trogir (HSU) gewählt. Barada, der mit seiner Partei Bilić bei der Bürgermeisterwahl unterstützte, sagte bei seiner Wiederwahl: „Die Rentner sind sich bewusst, wie schwierig die wirtschaftliche Lage Kroatiens zurzeit ist. Trotzdem wird die Partei alles dafür tun, dass die Rentner einen besseren und altersgerechten Alltag haben. Die Rente soll nicht wie eine soziale Unterstützung ausfallen, denn die Rentner haben einen Anspruch auf ein gutes und qualitatives Rentnerdasein nach einem langen Arbeitsleben.“
Man konnte schon im September mit großer Wahrscheinlichkeit sagen, dass dieses Jahr mal wieder ein neues Rekordjahr im Sinne von Besucherzahlen für Trogir sein würde. In der Stadt haben in dieser Saison drei neue Hotels eröffnet und die Zahl der privaten Vermieter stieg bis auf 1200. Was die Trogirer sehr freute ist nicht nur die Tatsache, dass sie gutes Geld über die Sommermonate verdient haben, sondern auch, dass die intensive touristische Saison sich bis weit in den September ausgedehnt hat. Man muss an dieser Stelle auch bemerken, dass Trogir im September mit abwechslungsreichen Temperaturen, Wolken und Wind wirklich ein Ort zum Verlieben ist.
Branka Schröder