Aktuelles aus Trogir

In der Zeit von COVID-19 fällt es jedem Berichterstatter schwer, nicht über Corona zu sprechen. Rückblickend auf die Sommersaison zieht man im Ministerium für Tourismus und Sport in Zagreb eine eher gute und zufriedenstellende Bilanz.  Im Vergleich mit 2019 wurden ca. 50 % erwirtschaftet, was besser als prognostiziert war. Das Ministerium hatte im Frühjahr gerade einmal 30 % erwartet. Das ist gut und das ist die eine Seite der Medaille. Die andere Seite der Medaille ist, dass sich Kroatien in den Sommermonaten mit einer wachsenden Anzahl von Coronaerkrankten auseinandersetzen musste und letztendlich dann als Risikogebiet deklariert wurde. Ob dafür mehr die Einheimischen oder die Touristen verantwortlich sind, ist schwer zu sagen. Für die Kroaten bleibt die Situation auch ohne Touristen sehr angespannt. Leben in der Großfamilie und intensiv Kontakte  pflegen ist Alltag aller Kroaten und bekanntlich ein schlechter Schutz gegen COVID-19.

Das neue Schuljahr hat begonnen, Lehrer, Eltern und Schüler versuchen, sich an die Pandemiemaßnahmen zu halten. Separate Eingänge, strenge Pausen, Masken, Desinfektionsmittel, Fiebermessen durch die Eltern sind die Maßnahmen, die zur täglichen Routine werden sollen. Auf der Riva in Trogir gibt es in der Grundschule "Petar Berislavić" 54 Erstklässler. Daneben gibt es 7 Inklusionskinder. Rektorin Edita Bratinčević will positiv und tatkräftig ins neue Schuljahr starten.

Das Trogirer Rathaus und Bürgermeister Ante Bilić haben einen weiteren Service für die Bürger.  Eine App mit dem Namen "Städtisches Auge" soll für eine schnellere und effektivere Kommunikation zwischen dem Rathaus und den Bürgern sorgen. 
Wie funktioniert diese App? Jeder Bürger kann sich die App herunterladen. Bei Entdeckung irgendwelcher Mißstände, egal, ob es sich um eine zerbrochene Schaukel auf dem Spielplatz oder ein zerstörtes Verkehrsschild handelt, kann der Nutzer ein Foto machen, die Adresse angeben und eine Kurzbeschreibung, und das alles dann an das Rathaus schicken. Die zuständigen Mitarbeiter bemühen sich schnellstmöglich Abhilfe zu schaffen. Der Bürger, der den Schaden gemeldet hat, kann den Sachstand jederzeit abfragen und bekommt nach Abschluß der Arbeit eine Meldung per Mail.

Was die Zivilgesellschaft alles auf die Beine stellen kann, zeigt in diesem September der Verein "Eko Žedno". Mit finanzieller Hilfe der EU und der Stadt Trogir hat der Verein 3 Informationstafeln und 12 Wegweiser aufgestellt, um Spaziergänger und Fahrradfahrer auf Žedno zu unterstützen. Im Örtchen Žedno auf der Insel Čiovo gibt es zwei verschiedene Trails. "Sv. Mavar church" ist ein Wanderweg, ca. 1 km lang, geeignet für Familien und ältere Menschen. "Sv. Mavar trail" ist ein 5 km anspruchsvoller Weg für erfahrene Radfahrer und Jogger.

Sämtliche Konzerte im September fanden in Trogir draußen und bei gutem Wetter statt. Dass das Wetter irgendwann nicht mehr mitmachen möchte, wollen wir uns gar nicht ausmalen. Wie soll es die kroatische Seele ohne Gesang und Tanz aushalten? Sogar Bavaria sehnt sich langsam danach...

Branka Schröder