3. Juni 2018 - Aktuelles aus Trogir

Wenn alles nach Plan läuft, würde Kroatien 2022 den Euro einführen. Aber erst einmal muss Kroatien vielen Rahmenbedingungen erfüllen, was nicht so einfach ist. Eine der größten Widrigkeiten ist die Staatsverschuldung, die 60 % nicht überschreiten darf. Laut dem kroatischen Premierminister Plenković brächte die Einführung des Euro viele Vorteile für die kroatische Bevölkerung. Die Risiken in finanziellen und makroökonomischen Sektoren würden dadurch deutlich gemindert, die Zinsen und Transaktionen im Bankengeschäft günstiger.  Nun gibt es auch genügend Ökonomen, die auf die Nachteile einer Euroeinführung hinweisen. Lebensunterhalt und Preise würden steigen, und bei einer eventuellen Rezession wären die Arbeitnehmer die ersten, die darunter leiden würden. Im benachbarten Slowenien z.B.  hatte die Bevölkerung den Eindruck, dass alles viel teurer geworden ist. Das stimmt, meinen die Experten, wiesen aber darauf hin, dass die Einkommen mindestens genau so stark gestiegen sind.

Im Mai fand wieder eine Stadtratssitzung in Trogir statt. Bürgermeister Ante Bilić verlangte gleich eine Abstimmung für eine Änderung des ursprünglichen Finanzplanes, um die gesparten Kosten in andere und -  wie er sagte - sinnvollere Investitionen zu stecken. Dabei geht es um Kunstrasen im Trogirer Stadion, innovative Niedrigenergiebaumaßnahmen in den Kindergärten, Sanierung des Platzes am Fischmarkt und viele andere kleine Projekte. Bilić betonte, es sei ihm wichtig, seine Wahlversprechen zu erfüllen, und er sei mit der bisherigen Arbeit zufrieden. Seine Stellvertreterin Ruža Kovačić – Bilić hat dem Stadtrat über den derzeitigen Stand beim Ausbau der Ganztageskindergärten, die immer beliebter werden, und die von Zagreb mitfinanziert werden, berichtet. Der dritte Bürgermeister Viktor Novak informierte über die laufenden Vorbereitungen für die touristische Saison und Angebote: „Das größte Kulturfestival (Trogirsko Ijeto) bietet auch dieses Jahr eine große Vielfalt an Veranstaltungen für Touristen und Einheimische“, sagte Novak.

Die neue Čiovo-Brücke in Trogir steht! Das ist sicherlich der bis dahin größte Erfolg von Bürgermeister Bilić. Es wird trotzdem noch etwas dauern, bis die Baustelle komplett abgeschlossen ist. Das hindert den Stadtrat jedoch nicht daran, die Namensgebung der Brücke zu diskutieren. Vielen gefällt der Vorschlag „Vinko Coce“ nach dem verstorbenen Trogirer Sänger. Und wenn man schon bei diesem Thema ist, mussten Rathaus und Öffentlichkeit mit Schrecken feststellen, dass die alte Čiovo-Brücke bis heute noch nicht umbenannt ist. So heißt sie seit ihrem Bau 1964 „JNA most“, übersetzt „Jugoslawische Volksarmee-Brücke“.

Ansonsten war der Mai in Trogir angenehm warm, die Wassertemperatur bereits badetauglich, die Natur in voller Blüte, die Altstadt voller Menschen und fast täglich Stau an der Brücke. Das sind tolle Voraussetzungen für eine gute Erholung, wenn nicht an jeder Ecke ein Presslufthammer wüten würde…

Branka Schröder

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