Kroatisch-Bayerische Partnerschaft bekommt Nachwuchs
Vaterstettens Städtepartnerschaft mit Trogir in Kroatien entwickelt sich zu einer wahren Familiengeschichte. Aus Partnern sind längst Freunde geworden, Vaterstettener werden sogar zu offiziellen Familienmitgliedern ernannt und jetzt gibt es Nachwuchs in dieser Erfolgsstory: Mitglieder der Feuerwehr Trogir haben zusammen mit anderen Freunden der Partnerschaft einen eigenen Verein gegründet.

„Udruga Prijatelstva Grada Trogira i Vaterstettena bei Munchen Trogir“ heißt das neue Familienmitglied und wird von zwei Feuerwehrmännern geführt. Mit 30 Mitgliedern hat der Verein gleich ein gutes Startkapital. Das Vereinslogo ziert Kairos, der Gott des glücklichen Augenblicks. Die Wahl dieses Motives hätte treffender nicht sein können, denn Momente dieser Art gab es schon viele in der nun drei Jahre alten Städtefreundschaft.
Die Mitglieder haben sich zum Ziel gesetzt, die Zusammenarbeit in jeglicher Hinsicht zu intensivieren, so zum Beispiel in Kultur, Bildung, Wirtschaft, Sport und allen anderen Bereichen, die der Stärkung und dem Erhalt dieser Verbindung dienen.

Die Bekanntgabe der Vereinsgründung war dann auch ein Höhepunkt der Partnerschaftsreise nach Kroatien. Beim Partnerschaftsabend wurde den Gästen aus Bayern nicht nur ein wundervolles Ölgemälde mit den Ansichten beider Orte überreicht, sondern der 1. Vorsitzende des Vaterstettener Partnerschaftsvereins Michael Baier zum Ehrenmitglied ernannt. Die Feuerwehrkameraden aus Trogir, die im Vorfeld des Besuches mit einer Vielzahl von hitzebedingten Großbränden zu kämpfen hatten, kamen aus dem Grinsen ob ihrer gelungenen Überraschung gar nicht mehr heraus.
Mit Unterstützung der Stadtkapelle Grafing und der Trogirski Kanti wurde bei kroatischen Spezialitäten und bayerischem Bier noch lange gefeiert.

Musik spielt in dieser Beziehung von Anfang an eine große Rolle. Über die stimmungsvollen Lieder fand man schnell zueinander und lernt dabei quasi nebenbei auch die Sprache des Landes. Die singenden Bürgermeister Damir Rilje und Robert Niedergesäß sind ein Höhepunkt jeder Partnerschaftsfeier und das von den Vaterstettenern mitgebrachte Musikprogramm sorgte für große Begeisterung.

Den Auftakt bildete das Konzert der Stadtkapelle Grafing, die erneut die Ammerthaler Blaskapelle vertrat. Vor der Kulisse der Kathedrale Sveti Lovro und des Fürstenpalastes, dem heutigen Rathaus, präsentierten die Musiker unter der Leitung von Florian Landerer typisch bayerische Blasmusik, gemischt mit Klassik und internationalen Hits. Das Finale mit der Hymne auf Trogir, der Bayernhymne, sowie der kroatischen Nationalhymne bescherte den Musikern stehende Ovationen.

Leisere Töne schlug die neugegründete Musikgruppe „VaMus“ an. Katerina Stegemann präsentierte mit Schülern der Vaterstettener Musikschule im Innenhof des Rathauses neben bayerischer Volkmusik anspruchsvolle Klassik. Unterstützt wurden die jungen Musiker Jakob und Gregor Stegemann, Karla Holm und Anja Zollbrecht mit Einlagen von Solisten der Grafinger Stadtkapelle. Als Überraschung präsentierten Regina Lehner und Alicia Baier mit Geige und Hackbrett im Finale kroatische Lieder, die die Partnerschaft bislang geprägt hatten. Begleitet wurden sie dabei von Jakov Koščina mit der Mandoline. Der Profimusiker und Opernsänger ist den Vaterstettnern durch seine Auftritte zu Weihnachten bestens bekannt. Bei der Zugabe „Probier’s mal mit Gemütlichkeit“ aus dem Dschungelbuch konnten dann auch die kroatischen Gastgeber mit Unterstützung ihrer Gäste
mitsingen.

Nach Orchesterkonzert und stillerer Musik folgte zum Abschluß eines wahren Vaterstettener Kultursommers in Trogir der Auftritt der Neuen Chorgemeinschaft Dr. Bernhard Marc. Deren
Vorsitzende Claudia Lohmann, selbst stark in der Partnerschaft verwurzelt, hatte eine wahre Meisterleistung vollbracht und den fast 50-köpfigen Chor nicht nur per Flugzeug nach Kroatien transportiert, sondern auch Unterbringung und Proben organisiert. Unter dem Titel „Franzuski Poklon – ein französisches Geschenk“ gab es in der Kirche „Uzvišenja svetog križa“ in Okrug Gornij französische Werke für Chor und Orgel. Im Mittelpunkt des Programms unter Leitung von Kostantin Köppelmann stand die „Messe à quatre voix“ Op. 4 von Camille Saint-Saëns.

Für die Orgelbegleitung sorgte die Trogirer Musikerin Borna Barisić, die bereits beim letzten Adventskonzert in Neufarn die Zuhörer beeindruckte und dort ihre Unterstützung spontan zusagt –
auch dies ein Beispiel für gelebte Partnerschaft.

Begeistert vom Konzert waren nicht zur die vielen Zuhörer sondern auch der Hausherr Don Mario,
der dem Chor ausnahmsweise gestattete, ein weltliches Lied in seiner Kirche zu singen. „Ružo
moja crvena (Meine rote Rose) wird normalerweise hier nicht gesungen, aber wenn Deutsche
kroatisch singen, dann machen wir eine Ausnahme“, so Okrugs Pfarrer. Gesagt, getan und so
erntete ein weiterer musikalischer Höhepunkt begeisterte Ovationen.

Und weil es so schön war, gab die Stadtkapelle Grafing gleich im Anschluß ein weiteres Konzert.
Direkt am Strand von Okrug wurden bei einem Benefizkonzert über 1000 Euro für soziale Zwecke in Trogir eingespielt.

Daß die Gäste aus Vaterstetten mit den Inseln Brač und Šolta, sowie dem Fluß Cetina bei Omiš,
der in einer rasanten Raftingtour erkundet wurde, wieder zahlreiche Naturschönheiten der Umgebung
zu sehen bekamen, rundete eine unvergessliche Reise ab.

Die Stadtkapelle Grafing stellt uns [hier] eine eigene Galerie zur Verfügung.

Die Bilder von unserer Reisefotografin Barbara Erbse finden Sie [hier]

Auch von der Rafting-Tour gibt es Bilder, diese finden Sie [hier].

Fotos auf dieser Seite von Barbara Erbse und Hubs Ametsbichler