Trogir im September 2013 von Branka Schröder

Trogir ist schön im September. In die Stadt kehrt langsam Ruhe zurück. Schönes Wetter macht die Farben des Herbstes richtig sichtbar und man kann sie in vollen Zügen genießen. Der neue Bürgermeister Ante Stipčić arbeitet sich langsam ein, der ganze Wahlkampf verblasst und die politischen Fronten werden ruhiger. So besuchte der Bürgermeister zusammen mit seinen Vertretern die Werft „Brodotrogir“. In einem Gespräch mit dem jetzigen Besitzer Danko Koncar erfuhren die Politiker von der aktuellen Lage und den zukünftigen Plänen des für die Stadt so wichtigen Unternehmens. Laut Koncar kann mit dem Bau von zwei Chemietankern, die  nach der Fertigstellung auf fünf Jahre verpachtet werden sollen, sogleich begonnen werden. Die benötigten Materialien sind schon in der Werft eingetroffen. Auch der Ausbau des Services für Wartungsarbeiten kommt gut voran, so dass in der Halbjahresbilanz ein Umsatz von 1,5 Millionen Euro präsentiert werden konnte. Das dritte Standbein der Werft ist der Bau von Segelhäfen, deren Baugenehmigungen schon vorliegen. Auf lange Sicht hofft Koncar auf mehr Arbeitsplätze. Er verrät auch sein  Interesse am Hotel „Medena“, das  zum Verkauf steht. Eine Kooperation zwischen dem Hotel und der Werft könnte ein gutes Konzept für die Zukunft und neue Arbeitsplätze sein.

Der Verein „TOMS“, ein wichtiger und erfolgreicher Verein, der sich um behinderte Menschen in der Stadt Trogir kümmert, hat berichtet, dass er mit finanzieller Unterstützung der EU und in Zusammenarbeit mit der Stadt Trogir, dem Institut für Arbeit und der VHS Trogir, die erste Tagesstätte für behinderte und bedürftige Kinder aus Trogir und Umgebung eröffnen wird. In der neuen Tagesstätte werden Kinder nicht nur die Zeit verbringen, um dadurch die Familien etwas zu entlasten, sondern sie werden auch kompetent betreut von Ergo-, Physiotherapeuten und Logopäden.

Im September hat die Polizei in Trogir einen Orientierungstag unter dem Motto „Prävention von Kriminalität“ organisiert. Mit diesem Projekt möchte die Polizei die Freizeit junger Leute in richtige Bahnen lenken. So konnten sich an diesem Tag alle Vereine mit eigenen Ständen an der Riva in Trogir präsentieren. Anwesend waren unter anderem der Theaterverein Trogir, der Taekwando Club, der Basketball- und Fußballverein, der Segelclub und der Folkloreverein „KUD Kvadrilja“. Ziel dieser Aktion war es, Kinder und Jugendliche mit den Vereinen bekannt zu machen und den einen oder anderen zum Mitmachen zu begeistern.

Gemeinsam mit der Biologin Prof. Ivna Bucan hat der 2. Bürgermeister der Stadt Trogir Radovan Slade – Šilović eine Begehung der Grünflächen und Parkanlagen Trogirs durchgeführt. Ziel dieser Aktion war es, den jetzigen Stand der Flora zu begutachten und Pläne für die zukünftige Bepflanzung der Grünflächen zu erstellen, um die Attraktivität der Parkanlagen zu steigern. Laut Prof. Bucan soll die Bepflanzung im Einklang mit der Architektur der Stadt und dem milden mediterranen Klima vorgenommen werden. So sollen zahlreiche kleine Kräutergärten entstehen, aber auch großflächigere Anpflanzungen von Kamelien. Dem historischen Archiv der Stadt Trogir hat man entnommen, dass die erste Kamelie in Kroatien in Trogir gepflanzt wurde. Die Kamelie gehörte im 19. Jahrhundert zur adligen und großbürgerlichen Kultur. Der Roman „Die Kameliendame“ von Alexandre Dumas diente als Vorlage für Verdis „La Traviata“. Wenn das nicht Grund genug ist, diese Pflanze in Trogir expandieren zu lassen…