Trogir im Oktober 2014 von Branka Schröder

Obwohl sich ein abwechslungsreicher Herbst langsam über Trogir und seine Bewohner legt, der Alltag immer weniger von den „Fremden“ bestimmt wird, gibt es im Oktober eine große Neuigkeit, die nicht nur für Trogir, sondern die ganze dalmatinische Küste in naher Zukunft sehr prägend sein wird: Seit Kurzem starten die ersten Wasserflugzeuge in Dalmatien! Durch den Einstieg der Wasserflugzeuggesellschaft „European Costal Airlines“ (ECA) erhalten der Transportverkehr und der kroatische Tourismus ganz neue Dimensionen. Die Verantwortlichen dieser Firma sind zwei Deutsche: der Unternehmensgründer und Pilot Klaus Dieter Martin und der Marketingdirektor Jan Albers. Seit dreizehn Jahren arbeitet diese Firma an der Verwirklichung dieser Geschäftsidee und kämpfte sich durch die komplizierte Bürokratie. Schon im vergangenen Jahr investierte die Firma mehr als 30 Mio. Kuna eigenes Kapital in dieses Projekt, nächstes Jahr sollen weitere Millionen folgen und zahlreiche Arbeitsplätze, insbesondere für Kroaten entstehen. Schwierig war die Realisierung von Terminals, die zentral liegen müssen. Das Hauptterminal befindet sich in unmittelbarer Nähe des Flughafens Split. Weitere Terminals gibt es auf den Inseln Hvar und Rab. Als weitere Ziele sind Lastovo und Dubrovnik geplant. Momentan sind zwei Maschinen mit jeweils 19 Plätzen in Betrieb. Ein Flug nach Rab kostet rund 60 Euro und dauert ca. 45 Minuten.  In weiteren 40 Minuten erreicht man bereits Zagreb. Dank ECA und Qatar Airlines ist es jetzt auch möglich mit nur einmal Umsteigen von Doha in gerade mal acht Stunden nach Rab zu fliegen. Von München erreicht man die Insel übrigens sogar in nur etwas mehr als zwei Stunden. ECA fliegt nicht nur im Sommer, sondern das ganze Jahr über. So öffnen sich ganz neue Möglichkeiten und Perspektiven nicht nur für die Touristen, sondern auch für die Einheimischen, die oft im Winter wegen nicht bestehender Verbindungen mit dem Festland ihre Inseln nicht verlassen konnten.

Im medizinischem Versorgungszentrum „Dom Zdravlja“ von Trogir wurde im Oktober mehr als 1 Mio. Kuna für moderne Radiologie und Digitalisierung investiert. „In erster Linie müssen wir die Vernetzung zwischen den Ärzten verbessern, die Auswertung von Befunden verbessern und beschleunigen“, sagte der zuständige Arzt Dr.med. Dragomir Petrić. Bürgermeister Ante Stipčić hat noch weitere Pläne. Er will das medizinische Angebot erweitern und Räume für Zahnmedizin und Gynäkologie schaffen. Außerdem will er die schon bestehenden Räumlichkeiten der Dialyse und der inneren Medizin renovieren und modernisieren lassen.

Im Oktober hat die dänische Königin Margarethe mit ihrem Mann Henrik der Stadt Trogir im Rahmen eines offiziellen Besuches der Republik Kroatien einen Besuch abgestattet. Bereits vor 36 Jahren hatte sie Trogir schon einmal besucht! Die Königin ist eine Unterstützerin von Kultur und historischer Denkmalpflege, so dass ihr bei der Besichtigung der Stadt nicht nur der 2. Bürgermeister Radovan Slade Šilović zur Seite stand, sondern auch kunsthistorische Experten aus Split und Trogir, die die Königin über den aktuellen Stand der Renovierungen informierten.

Um bei unseren Lesern nicht den Eindruck zu erwecken, dass wir immer über die gleichen Themen berichten, erwähnen wir dieses Mal mit Absicht das Thema „Brücke Trogir – Čiovo“ nicht. Wir erwähnen auch nicht, dass es acht Bauunternehmen gab, die sich beworben haben und verschiedene Versionen und Preise vorschlugen, dass es sich um viele Tonnen Stahl handelt und dass die Brücke durch Gelder der EU mitfinanziert werden soll. Erst wenn die richtige Baustelle sichtbar ist, werden wir uns mit diesem Thema wieder melden. Bis dahin zitieren wir unsere lieben Freunde aus Trogir mit dem uns sehr bekannten Satz: „Vidjet ćemo – Wir werden sehen!“