Trogir im Oktober 2013 von Branka Schröder

Im Oktober fand die dritte Gemeinderatsitzung in Trogir statt. Bürgermeister Stipčić war nicht anwesend, weil er zu dem Zeitpunkt zu Besuch in einer Partnergemeinde in den Niederlanden war. So musste sich der Zweite Bürgermeister Šilović mit den verschiedenen Themen auseinandersetzen und der Opposition befriedigende Antworten liefern. Die Themen reichten über Fragen zur Fortsetzung des Ausbaus des sekundären Abwassersystems über die derzeit nicht stattfindende finanzielle Unterstützung der Sportvereine bis hin zur Frage nach der Einstellung minder qualifizierter Arbeitskräfte auf Stellen, die eigentlich hochqualifizierte Arbeitskräfte erforderten. Jedes Mal musste der Zweite Bürgermeister als Begründung die fehlenden finanziellen Möglichkeiten anführen. Große Diskussionen gibt es auch immer wieder um die Haltung der Haustiere, die bislang rechtlich nicht geregelt ist. Dabei handelt es sich nicht – wie in Deutschland üblich – um Hunde und Katzen, sondern es geht in erster Linie um Schweine, Hühner und Pferde, die für die unmittelbare Nachbarschaft zu einer großen Belastung werden können.

Unter dem Motto „Helfen ist leicht“ haben die kroatische Caritas und die Supermarktkette Liedl zum dritten Mal eine humanitäre Aktion gestartet, die bedürftigen Bewohnern „unter die Arme greifen will“. Diese Aktion ist nicht nur für Trogir, sondern für die ganze dalmatinische Region gedacht. Daran beteiligen sich neben Politikern auch viele Prominente.

Die Freiwillige Feuerwehr der Stadt Trogir feiert dieses Jahr ihr 110 – jähriges Jubiläum. Ein sehr umfangreiches Festprogramm ist vorgesehen und wird im November präsentiert. Neben der Vorstellung einer Feuerwehrmonographie und einer Ausstellung mit zahlreichen historischen Fotos und Dokumenten findet auch ein „Feuerwehrball“ statt, zu dem alle Bürger Trogirs eingeladen sind.

Ein heftiges Unwetter mit einem zehnminütigen Tornado suchte Trogir im Oktober heim. Am schlimmsten betroffen wurde der nördlich von Trogir gelegene Ort Marina, wo es erheblichen Sachschaden gab. Die Feuerwehr half den betroffenen Menschen und brachte sie in Sicherheit.

Der Tod des Sängers Vinko Coce hat die ganze Stadt Trogir im Oktober in eine „Trauerstadt“ verwandelt. Obwohl Coce seit Mai im Krankenhaus lag und sich sein gesundheitlicher Zustand immer weiter verschlechterte, wurde sein Tod wie ein „Hammerschlag“ empfunden. Die Trogirer hatten das Gefühl, einen Teil ihrer eigenen Identität verloren zu haben. Coce war Trogir und Trogir war Coce. Er war weit über die Grenzen Dalmatiens in ganz Kroatien bekannt und beliebt. Und so kamen über zehntausend Menschen zur Beerdigung der „Nachtigall von Trogir“ und wollten von „ihrem“ Sänger Abschied nehmen. Coce war auch in Vaterstetten sehr bekannt. So stammt die heimliche „Hymne“ unserer Städtepartnerschaft „Dalmacijo- sve ti cvitalo“ – Dalamtien – alles in Dir möge blühen – von dem schwergewichtigen Sänger. Seine Musikerkollegen und Freunde sangen ihm zum Abschied sein eigenes, ebenfalls sehr bekanntes Lied: „Mirno spavaj ruzo moja…“; „Schlaf Du ruhig, meine Rose…“ Das sagen wir leise und würdig an dieser Stelle auch.

Eine Würdigung von Vinko Coce finden Sie [hier].