Trogir im Mai 2012 von Branka Schröder
Renovierung, Sanierung, Verschönerung – das sind die Hauptbeschäftigungen vieler Bürger Trogirs im Monat Mai. Aber nicht nur die privaten, tourismusorientierten Haushalte sind damit beschäftigt, sondern auch die Stadt selber, die viele öffentliche Strände um Trogir verschönert und mit Duschen, WCs und Umkleidekabinen ausgestattet hat. Die Straßen werden ausgebessert, die Kinderspielplätze ausgerüstet und Fußgängerwege neu angelegt. Die Arbeiten werden bis zum 1. Juni abgeschlossen sein, damit die Hauptsaison ungestört beginnen kann.

Kindergartenplätze sind – wie bei uns auch – sehr knapp und begehrt.
Trogir hat deswegen beschlossen, in diesem Jahr einen weiteren Kindergarten zu eröffnen. Die Stadt wird Räume und Personal bereitstellen, Einrichtung und Ausstattung werden durch bereits gesammelte Spenden finanziert. Im kommenden Jahr sollen zwei weitere Kindergärten eröffnet werden in den Stadtteilen, in denen besonders viele Kinder zu Hause sind.

Im Mai hat das erste mittelalterliche Fest in Trogir stattgefunden.Das Fest dauerte drei Tage und wurde in Zusammenarbeit der Stadt Trogir und der nordkroatischen Stadt Koprivnica organisiert.
Koprivnica veranstaltet schon seit Jahren ein „Renaissance-Fest“, Trogir konnte dabei auf die Erfahrungen der befreundeten Stadt zurückgreifen. Neben einem Festumzug gab es auch viele Stände, die mittelalterliche Berufe vorstellten, Essen und Musik. Höhepunkt war sicherlich der Fackelumzug, begleitet von Erzählungen alter Trogirer Sagen. Dabei wurde die Elektrizität in der Stadt ausgeschaltet, um ein besonders realistisches Bild der mittelalterlichen Stadt darzustellen.

Die Künstlerin und Mitarbeiterin des Stadtmuseums Torgirs Goranka Tomaš, die bereits im Vaterstettener Rathaus ausgestellt hat, hat in Trogir eine Ausstellung über das historische Handwerk des Webens und Spinnens eröffnet. In der Vergangenheit gab es in Trogir viele Weberinnen. Frau Tomaš mußte bei ihren Recherchen jedoch feststellen, daß es heute keine aktive Weberin mehr gibt. Die Künstlerin appelliert, dieses Handwerk – wenn schon nicht aus wirtschaftlichen – so doch aus kulturellen Zwecken wieder aufleben zu lassen.

Im Mai haben alle in Trogir aktiven A – Capella – Gruppen („Klape“) die Möglichkeit gehabt, sich und ihr Programm zu präsentieren. Die überfüllten Räumlichkeiten der Galerie Cate Dujsin Ribar haben gezeigt, daß die Trogirer große Liebhaber dieser Art des Singens sind.

Die Klape „Kamerlengo“, „Stivanje“, „Sr. Karlo“ und „Mindula“ unter der Leitung von Maestro Vinko Buble haben ihre Lieder mit sehr viel Können und Leidenschaft vorgetragen. Ob das Lied „Dalmacijo“ dabei war, wissen wir nicht. Sicher ist aber, daß viele Vaterstettener dieses Lied mit genau so viel Können und Leidenschaft vortragen können wie ihre Freunde aus Trogir…