Trogir im Mai 2011 von Branka Schröder
Das sicherlich größte Ereignis im Monat Mai war die Ehrenamtskonferenz in Trogir. Anläßlich dieser Konferenz konnten die Kroaten wieder einmal ihre Herzlichkeit und Gastfreundschaft unter Beweis stellen.

Die Grundschule Peter Berislavić hat ihr 102-jähriges Jubiläum gefeiert. Die Feierlichkeiten haben volle 2 Tage gedauert. Am ersten Tag haben Lehrer und Schüler ein umfangreiches Programm für die Eltern und die gesamte Gemeinde vorbereitet. Am zweiten Tag wurde gemeinsam eine Heilige Messe gefeiert, und mit dem Bürgermeister Damir Rilje ein Kranz vor dem Relief des Peter Berislavić niedergelegt.

Die Bürger von Trogir hatten im Mai die Möglichkeit, ihre eigenen Produkte unter dem Motto „Heimat“ zu präsentieren. Dies ist nicht nur für die Touristen, sondern auch für die Einheimischen sehr interessant. Kreativität und Können sind gefragt. Dieses Jahr haben Köstlichkeiten aus den Früchten des in Deutschland wenig bekannten Johannisbrotbaumes viel Aufmerksamkeit erhalten.

Der in Trogir lebende und an der Musikhochschule Zagreb ausgebildete Opernsänger und Klarinettist Jakov Košćina war im Mai mit seinem Orchester in Frankreich auf Tournee. Jakov Košćina ist nach seinem Auftritt beim Weihnachtskonzert im Rathaus auch dem Vaterstettener Publikum bekannt.

Im Segelclub Trogir hat die Anmeldung für die Segelschule begonnen. Es gab zahlreiche Anmeldungen, obwohl Segeln für viele Kroaten ein kostspieliger Sport ist. Aber Segeln in Kroatien ist bekanntlich ein wahrer Genuß!

Bürgermeister Rilje ist nicht nur von anderen Parteien, sondern auch aus den Reihen seiner eigenen Partei scharf kritisiert worden. Ihm wird vorgeworfen, daß er seit zwei Jahren keinen Beitrag für seine Parteimitgliedschaft gezahlt habe. Zusätzlich habe er im wirtschaftlichen Bereich viele Fehlentscheidungen getroffen, unter anderem die Gründung einer Holding. Die Schulden der Stadt Trogir würden nicht geringer, so daß die Bevölkerung befürchtet, daß die SDP sich nicht viel von der HDZ unterscheide.

Rilje hat sehr verwundert auf diese Vorwürfe reagiert. Er sagte, es stehe jedem zu, auch innerhalb der eigenen Partei verschiedene Meinungen zu äußern. Er betonte, daß er schon sehr lange Mitglied der SDP sei und daß er gerne kämpfe für soziale Gerechtigkeit und Demokratie. Er erinnerte daran, in welchem finanziellen Zustand die Stadt Trogir war, als er zum Bürgermeister gewählt wurde.

Es sei gängige Praxis gewesen, Geld aus der Stadtkasse zu nehmen und über die Sportvereine zu „waschen“. Heute litten alle darunter.

Rilje hat die Gründung der Holding verteidigt. Trotz vieler Schwierigkeiten ist die Holding funktionstüchtig. Alle anderen Vorwürfe weist er zurück.

Es gab viele Kontrollen und Überprüfungen von höherer Stelle aus Zagreb in der Zeit, wo er versuchte, die Schulden zu verringern. „Irgendwann wird der Staat zeigen, daß Gerechtigkeit nicht von gestern stammt, manchmal aber etwas verspätet kommt. Der Wahlkampf hat begonnen, und mit solchen Methoden zeigt sich die Machtlosigkeit der anderen Parteien!“, sagte Rilje.