Trogir im Juni 2013 von Branka Schröder
Im Juni ist in Trogir ein neuer Bürgermeister gewählt worden. Er heißt Ante Štipčić und kommt vom konservativen HDZ. Aber wenn alles so einfach wäre! Die HDZ hat die Mehrheit im Stadtrat um eine Stimme verfehlt. Damit konnte kein Stadtratspräsident gewählt werden und sich der Stadtrat nicht konstituieren. Trogir steht ohne Regierung da. Eine erneute Wahl zum Stadtrat wird im Juli stattfinden. Zur Zeit sind in Trogir Plakate zu sehen mit dem Wahlslogan: "Die neunte Hand wird gesucht! HDZ sucht ehrlichen Finder!" Wenn die Lage nicht so ernst wäre, könnte man herzlich darüber lachen.

Auch in diesem Jahr hat die Wirtschaftsabteilung der Stadt Trogir wieder die Umschulung für Frauen mit niedriger Ausbildung finanziert. Zwölf junge Frauen wurden erfolgreich zu Erzieherinnen ausgebildet, zehn fanden anschließend sofort einen Arbeitsplatz in den verschiedenen Kinderstätten.

Um Touristen in medizinischen Notfällen schnell und effektiv zu versorgen, hat die Stadt Trogir zwei Touristen-Ambulanzen eingerichtet. Die eine befindet sich in der Altstadt, die andere auf der Insel Č
iovo in Okrug Gornij. Durch dieses Angebot erhoffen sich die medizinischen Mitarbeiter eine deutliche Verbesserung der Versorgung ausländischer Patienten.

Im Juni fand im Trogir das dreitägige Festival "Dani Kairosa" statt. Kairos ist der Gott des glücklichen Moments und Wahrzeichen der Stadt Trogir. Während des Festivals konnte man in den Straßen die Bräuche der Antike kennenlernen und Antiquitäten erwerben. Im Hof des Stadtmuseums gab es auch eine archäologische Werkstatt für Kinder, die sehr gut besucht wurde. Zur Freude aller Kinder gab es ein Gewinnspiel mit dem Namen "Finde Kairos!". Acht Schülerteams haben teilgenommen und suchten fleißig in der ganzen Altstadt nach Tafeln mit Kairos. Der Gewinner wurde reichlich beschenkt!

Zum Schluß noch einmal zur Politik. Alle Kroaten kennen die sehr beliebte TV-Serie "Malo misto" . Ein immer wiederkehrender Ausspruch des Friseurmeisters, gespielt vom beliebten Schauspieler Boris Dvornik, gegenüber seiner Kundschaft, ist: "Aber bitte keine Politik in meinem Laden!" Und das ist auch der Wunsch unseres Vereines und eine Botschaft an unsere Kollegen in Trogir ...