Trogir im Februar 2014 von Branka Schröder

Im Februar sind viele Gesetzesänderungen auf die kroatische Bevölkerung zugekommen. Fast in jedem sozialen und wirtschaftlichen Bereich sind Änderungen zu spüren. So werden z.B. Renten, die über 5.000 Kuna (das entspricht etwa 650 Euro) betragen, um 10 % gekürzt. Ausgenommen sind lediglich Rentner mit einer 100%igen Schwerbehinderung, Renten für Kinder gefallener Soldaten, Kohlearbeiter und Rentner, die an Asbestose erkrankt sind. Als nächste Änderung ist die Regulierung des Benzinpreises durch den Markt, der bisher durch den Staat festgelegt wurde, geplant.

Schüler aller Altersklassen erhalten ab dem kommenden Schuljahr ein neues Unterrichtsfach, „Bürgerliches Recht und Erziehung“, das den erwachsenen Bürger von morgen schon jetzt ein verantwortungsvolles und pflichtbewusstes Miteinander lehren soll.

Eine weitere interessante Neuerung ist die Verpflichtung aller Bauunternehmer, sowohl gewerblich als auch privat, die Errichtung eines Gebäudes in einem bestimmten zeitlichen Rahmen vollständig abzuschließen: Die Fassade muß vorhanden und der Garten angelegt sein.

Die Fußgängerzone „Forin“ am Nordtor der Stadt Trogir, die unter der Regierung von Damir Rilje eingerichtet wurde und wo in den Sommermonaten viele Verkaufsstände mit verschiedenen Produkten zu sehen waren, wird erneut umgebaut. Wie zu kommunistischen Zeiten soll die bisherige Fußgängerzone wieder als Parkplatz genutzt werden. Als Argument geben die Mitarbeiter des Rathauses wertvolle Parkplatzgebühren an, auf die nicht verzichtet werden könne.

Der neue Werftbesitzer Danko Koncar hat die Pläne für eine neu entstehende Yacht – Marina auf dem Gelände der Werft erstmalig auf der Messe Nautic in Düsseldorf präsentiert. Der Trogirer Stand, auf dem die Mitarbeiter für 256 neue Anlegerplätze für Yachten von 12 bis
25 m und 30 Plätze für Yachten bis 120 m warben, wurde gut besucht. Zudem soll ein neuer Wartungsservice Seglern und Inhabern aller anderen Bootsklassen jederzeit zur Verfügung stehen.

Am Internationalen Fremdenführertag im Februar hat der Trogirer Fremdenführerverein kostenlose Stadtführungen für alle Bürger angeboten. Der Vereinsvorsitzende Milan Bilić hat allen Interessierten, insbesondere Schülern, das reiche und unerschöpfliche Kulturerbe der Heimatstadt nahegebracht.

Der Bau einer weiteren Brücke, die das Trogirer Festland mit der benachbarten Insel Čiovo verbinden und dadurch zahlreiche Staus während der Urlaubszeit vermeiden soll, ist seit Jahrzehnten Thema in Trogir. Egal, welche Partei im Rathaus saß, bei diesem Projekt mussten alle scheitern. In erster Linie lag das an den Finanzen. Derzeit werden wieder einmal Hoffnungen geweckt, dass mit Hilfe der EU das Projekt mehr als eine Planung werden könnte. Wie lange dieses Thema in Trogir schon aktuell ist zeigt ein vor kurzem gesichtetes Transparent, auf dem ein gebrechlicher alter Mann mit Gehstock abgebildet ist. Darunter steht: „Schon alt geworden, aber die Brücke ist immer noch nicht da!“ Vorsichtig möchten wir behaupten, daß das eine oder andere bedeutende Ereignis auch im hohen Alter noch möglich ist… Mal sehen…