Trogir im Dezember 2013 von Branka Schröder
Dieser Nikolaus ist auch in Vaterstetten kein Unbekannter: Es ist Tonći Barada, der Vorsitzende des Vereins Partnerschaft mit Vaterstetten in Trogir.

In der letzten Gemeinderatssitzung im Jahr 2013 musste sich der Bürgermeister von Trogir, Ante Stipčić, zahlreichen Fragen und Bedenken der unzufriedenen Opposition stellen. Egal ob es um nicht asphaltierte Straßen nach Bauarbeiten, gefährliche Fußgängerstreifen oder schlechte Straßenbeleuchtung ging, versuchte der Bürgermeister, die Opposition mit verschiedenen Argumenten zu beruhigen. „Sehr oft scheitert die rasche Umsetzung der Projekte an ungeklärten Eigentumsverhältnissen und langwieriger Bürokratie“, meinte Stipčić.

Die Einwohner der benachbarten Insel Drvenik haben im Dezember einen großen Schrecken bekommen: Die Fähre „Šoltanka“ machte nicht – wie üblich – Halt in Seget, wo Autos und Güter auf sie warteten. Das Hafengrundstück befindet sich in privatem Besitz. Die bereits 2012 abgelaufene Nutzungsvereinbarung wurde mit der Begründung auf private Nutzung nicht verlängert. Der Personentransport kann jedoch fortgesetzt werden, da die Passagiere an der „Riva“ neben der Burg Kammerlengo ein- und aussteigen können. Die Stadt Trogir versuchte schnell eine Lösung des Problems zu finden, und nach erfolgreichen Verhandlungen mit dem Grundstückseigentümer darf die Fähre vorerst nun wieder wie gewohnt fahren. Nach einer langfristigen Lösung soll dann gleich am Jahresanfang gesucht werden.

Um nicht den Eindruck zu vermitteln, dass es in Trogir nur problematische Nachrichten und Ereignisse gibt, möchten wir auch von der schönen, weihnachtlich geschmückten Stadt berichten. Ein Weihnachtsmarkt fand im Hotel „Medena“ statt, auf dem unser Ehrenmitglied Dean Bilić mit einem bayerischen Stand vertreten war. Neben vielen anderen Dingen konnte man sogar den tollen Glühwein von Feinkostmeisterin Iris Zink und ihrer Firma „Marmelade und mehr“ aus Baldham erwerben.

Viele Nikoläuse waren am 6. Dezember in Trogir unterwegs. Am eindrucksvollsten war sicherlich der Nikolaus, der mit einer großen Kinderschar auf einem Schiff die Werft ansteuerte. Diese tolle Aktion wurde von Werftmitarbeitern, dem Theaterverein Trogir und dem Trogirer Karnevalsverein „Gaspin Jute“ szenarisch wie auch dramaturgisch perfekt organisiert. Auf dem Gelände der Werft gab es eine richtige Bühne, viel Musik und viel, viel Konfetti - Geschenke gab es natürlich auch!

Musikalisch wurde in der Adventszeit in Trogir viel geboten, aber das sicherlich schönste Weihnachtskonzert fand in der Trogirer Kathedrale statt, wo alle Trogirer Chöre mit ihren jungen und älteren Mitgliedern Weihnachtslieder zum Besten gaben. Unterstützt wurden sie von den zwei A-capella Klapa „Svtanje“ und „Kamerlengo“ sowie von Jakov Koscina und seinem Kollegen Vlatko Belas.

Der 24. Dezember ist der Tag, an dem fast alle Kroaten fasten, und wo man in jedem Haushalt Stockfisch sehen, aber vor allem auch riechen kann. Der Stockfisch wird den ganzen Tag über gegessen. Nach der Mitternachtsmesse „stürzt“ man sich dann leidenschaftlich auf die Süßigkeiten, die den ganzen Tag – verborgen in der Abstellkammer – bis zum 25. Dezember warten mussten. Schön, schön…